Am 21. Juli 2024 um 8 Uhr morgens fand im Artländer Dom St. Nikolaus zu Ankum die heilige Messe zum 82. Todestag des Märtyrers Pater August Benninghaus SJ statt. Zahlreiche Gläubige von nah und fern waren zum Gedenkgottesdienst nach Ankum gekommen, darunter auch der Freundeskreis P. August Benninghaus SJ.
In seiner Predigt stellte der Ankumer Pfarrer Franke das Wirken von August Benninghaus als Exerzitienmeister heraus (800 ignatianische Exerzitien). Die Exerzitien von Pater Benninghaus konnten die Nationalsozialisten nicht so einfach „unter Kontrolle bringen“, wohingegen eine öffentliche Predigt schnell eine Anklage zur Folge haben konnte. Pater Benninghaus muß insbesondere wegen seiner vielen „reichweitenstarken“ Exzerzitien den Nationalsozialisten ein Dorn im Auge gewesen sein, ermutigten diese die Gläubigen doch zum inneren Widerstand durch die Kraft des Glaubens. (Tagesevangelium Mk 6,34: „Denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben.“)
Bei schweigender Kirchenorgel sangen die Gläubigen im Anschluß an die Predigt das Karfreitagslied „O Haupt voll Blut und Wunden“ und dachten dabei an die Geschehnisse im KZ Dachau am Karfreitag des Jahres 1942: SS-Leute wollten Pater Benninghaus und den Glauben verspotten. Er sollte auf das oberste Bett des Schlafgestells klettern und dieses Lied von dort singen. Nachdem er erklärte: „Das tue ich nicht“, wurde er von den SS-Leuten dermaßen brutal und so lange mißhandelt, dass er mit schwacher Stimme das Lied anstimmte. Schließlich konnte er unter ihren Schlägen nicht mehr singen und wurde ohnmächtig.
Im Anschluß an die hl. Messe fand eine Lichterprozession zum Grab von Pater Benninghaus auf dem Ankumer Friedhof statt. Über den Tod hinaus soll Pater Benninghaus mutiges Vorbild für die junge Generation bleiben, wünschte Pfarrer Franke.