August Benninghaus
ein Apostel unserer Zeit
Die Berufung
Der junge Augustinus
Augustinus war nicht nur ein überaus begabter Prediger, sondern auch ein unerbittlicher Bekämpfer sämtlicher Irrlehren. Seine glühende Gottesliebe war beispielgebend für August Benninghaus. Schon früh machte er so die Erfahrung, daß das Gebet die Schule des Herzens ist. Indem er sich demütig und kindlich der Führung Gottes überließ, ging ihm mit Augustinus der Grundsatz auf: Glaubenswilligkeit als Weg zur Religion, die als Gottesglaube das ganze Leben prägt.
Als Kind besuchte August Benninghaus mit den Geschwistern die Gottesdienste in der Pfarrkirche St. Nikolaus in Ankum. Eine kirchliche Unterweisung in Form der sogenannten Christenlehre hatte in Druchhorn eine lange Tradition: Der Überlieferung nach wurde sie auf dem Hof Benninghaus die „Talger Christenlehre“ genannt.
Ordenseintritt
Der Pater
August wohnte auch im Bischöflichen Konvikt und kam hier mit Jesuiten in Kontakt. Sein Bruder Theodor bereitete sich nach seinem Theologiestudium in Münster und Fulda im Priesterseminar zu dieser Zeit auf seine Priesterweihe am 10. März 1900 im Osnabrücker Dom vor.
Das Juniorat von Pater Benninghaus war in Exaeten. In Deutschland war derzeit der Jesuitenorden verboten. Kurz nach der Gründung des Deutschen Reiches wurden die Jesuiten während des sogenannten Kulturkampfes 1872 des Landes verwiesen.
Nach Abschluß des Noviziats studierte er ab 1902/03 in Valkenburg Philosophie und Theologie. Ab 1907 schickte ihn der Orden als Scholastiker nach Indien.
1915 wurde Pater Benninghaus von seinen Oberen nach Tullamor in Irland gesandt, um die Sprachkenntnisse zu erweitern und sein Terziat abzuschließen.
Exerzitienmeister
Die Jahre als Exerzitienmeister
Nach Kriegsende wurde Pater Benninghaus mit der Betreuung der Jugendverbände und mit der Seelsorge an einem Krankenhaus in Köln-Deutz beauftragt.
Im Jahre 1924 übertrug der Orden Pater Benninghaus das Amt eines Exerzitienmeisters. Als solcher wirkte er ab 1925 in Niederkassel am Rhein, Münster/Westfalen und im Kloster Bethlehem bei Bergheim/Erft.
Die Kurse von Pater Benninghaus waren eine anstrengende Angelegenheit, denn hier entfaltete er seine ganze Leistungskraft. In den Pausen zwischen den Kursen teilte er gedruckte oder geschriebene Briefe an ehemalige Teilnehmer aus, um ihren Eifer wachzuhalten.
Nationalsozialismus
Auseinandersetzung mit den Machthabern
Im Jahr 1936 hatte Pater Benninghaus seinen 600. Exerzitienkurs gehalten, wozu ihm der Pater Generalobere aus Rom ein Glückwunschschreiben schickte.
1936 tagte ein Sondergericht in Köln wegen Pater Benninghaus. Der Vorwurf lautete, der Jesuit habe sich dahingehend geäußert, daß die Kirche schon viele Reiche überdauert habe.
Eine Wallfahrt im Jahr 1937 stellte Pater Benninghaus unter das Motto: Bis in den Tod die Treue! Der Inhalt seiner Predigten war, daß die Liebe zu Gott an erster Stelle stehen muß. Seinem Dienst ist nichts vorzuziehen.
Nach dem Buß- und Bettag 1938 wurde wegen abfälliger Bemerkungen über den Nationalsozialismus ein Strafverfahren wegen erneuten Vergehens gegen das Heimtückegesetz gegen Pater Benninghaus eingeleitet.
Tod im KZ Dachau
Verhaftung und Tod
Am 27. Juni 1941 verhaftete die Geheime Staatspolizei Pater Benninghaus abermals in Münster. Die Formulierung des Schutzhaftbefehls aus Berlin folgte dem Muster: „Er ist ein typischer Vertreter des politischen Katholizismus […].“
KZ Sachsenhausen
Nach seiner Ankunft erwartete Pater Benninghaus und die anderen Schutzhäftlinge eine Empfangszeremonie, indem sich eine Schar von SS-Leuten, die sonst nichts zu tun hatten, auf die Neuankömmlinge stürzte. Es hagelte Schläge und Fußtritte. Dabei erlitt er eine Gehirnerschütterung, von der er sich bis zu seinem Tode nicht erholte. Pater Benninghaus, der schon über 60 Jahre alt war, überstand diesen Prozeß der Willensbrechung und menschlichen Entwürdigung, indem er im Gebet Zuflucht nahm.
Am 11. März 1942, in der vorösterlichen Zeit, wurde Pater Benninghaus in das KZ Dachau verlegt. Seine neue Häftlingsnummer war 29.373.
Am 20. Juli 1942, vier Tage nach seiner Einlieferung in das Lazarett, ist Pater August Benninghaus verhungert, nicht ganz 62 Jahre alt. Er war einer von über 700 Geistlichen, die in Dachau ermordet worden sind
Am 31. August 1942 wurde eine Urne mit Asche zum Pfarramt nach Ankum geschickt. Sie wurde auf dem Ankumer Friedhof beigesetzt. Auf dem Grabmal stehen die Worte „Märtyrertod Dachau“.
Vorträge
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